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Leitungswasser – Ja oder Nein?

PFAS – Ist unser Leitungswasser trinkbar? 

Leitungswasser ist unser täglicher Begleiter. Sei es zum Kochen, Duschen, Putzen…, aber auch zum Trinken. Versehen mit Minze, einer Orangen- oder Zitronenscheibe und ein paar Eiswürfeln, der ideale Durstlöscher. Leitungswasser kann bedenkenlos getrunken werden, solange es die auf europäischer Ebene festgelegten Qualitätsanforderungen erfüllt. 

Inhalt

Das Leitungswasser in der Wallonie entspricht den von der Wallonischen Region festgelegten Gesundheitsstandards und wird regelmäßig auf PFAS überprüft. Wenn Sie Zweifel haben, können Sie Ihren Wasserversorger bitten, das Wasser zu analysieren. 

 

Was ist PFAS?  

PFAS steht für eine Gruppe von mehreren tausend einzelnen Chemikalien. Sie sind sehr stabil und weisen Wasser, Schmutz und Fett ab. PFAS werden aufgrund ihrer einzigartigen Eigenschaften in zahlreichen Alltagsprodukten eingesetzt. Dazu gehören Outdoor-Ausrüstung, Kochgeschirr, schmutzabweisende Teppiche und Nahrungsmittelverpackungen. Wenn sie in die Umwelt gelangen, bleiben sie dort lange und reichern sich in der Nahrungskette an. Sie verteilen sich schnell im Wasserkreislauf und können sogar das Grundwasser erreichen. Ihre lange Lebensdauer sorgt ebenfalls dafür, dass die Chemikalien sich nicht im Körper zersetzen können und stattdessen dort anreichern. 

 

Welche Standards gelten für PFAS im Leitungswasser? 

Ab 2026 darf die gemessene Konzentration von insgesamt 20 PFAS-Chemikalien den Höchstwert von 100 Nanogramm/Liter Wasser (ng/l – d. h. 1/10.000.000stel Gramm pro Liter), nicht überschreiten.

Diese 20 PFAS wurden in der EU-Richtlinie 2020/2184 über die Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch spezifisch identifiziert. 

Diese Richtlinie wurde mit einem Dekret vom Frühling 2023 und einem Erlass der wallonischen Regierung (Sommer 2023) in wallonisches Recht umgesetzt. Letzterer sieht vor, dass bis zum Januar 2026 die erforderlichen Maßnahmen ergriffen werden müssen, um sicherzustellen, dass der PFAS-Gehalt in Wasser (Trinkwasser, Duschwasser, etc.) 100 ng/l nicht überschreitet.

In der Praxis wird die Norm von 100 ng/l derzeit bereits angewendet, auch wenn das wallonische Recht noch nicht gilt.

Zum Vergleich einige Beispiele an festgelegten Höchstwerten an PFAS in Lebensmitteln: 

  • Eier: 1.700 ng/kg 
  • Fisch für die Säuglingsernährung: 2.000 ng/kg 
  • Fleisch: 1.300 ng/kg 
  • Wild: 9.000 ng/kg 

 

Der ökologische Aspekt von Leitungswasser

Laut der “Fédération Royale de l’Industrie des Eaux et des Boissons rafraîchissantes asbl” haben die Belgier während der Corona-Pandemie ihren Wasserkonsum aus Flaschen noch einmal deutlich gesteigert. So lag der Pro-Kopf-Verbrauch bei 137 Liter. Der daraus entstehende Abfall belastet natürlich vor allem die Umwelt.  

Die Produktion der Plastik- oder Glasflaschen erfordert Energie: Sie müssen transportiert und recycelt, manchmal vergraben oder verbrannt werden. Wenn eine Plastikflasche in die Natur geworfen wird, dauert es 400 Jahre, bis sie zersetzt ist. Auch unter dem Plastikmüll, der im Meer landet, nehmen Flaschen den ersten Platz ein. Diese zersetzen sich in Mikroplastik, das anschließend in unserer Nahrungsmittelkette landet (so zB. PFAS-Chemikalien). 

 

Tipps

Wie alle anderen Lebensmittel ist auch Leitungswasser empfindlich und sollte richtig getrunken werden: 

  • Das Leitungswasser vor dem Trinken so lange laufen lassen, bis es kühl und frisch ist (das nicht benötigte Wasser kann aufgefangen und als Gießwasser für die Pflanzen benötigt werden). 
  • Für die Zubereitung von Tee, Kaffee oder Nudeln, Gemüse… immer kaltes Wasser nehmen und es dann erhitzen. 
  • Tauschen Sie die Eiswürfel im Gefrierfach regelmäßig aus, um ein Eintrüben der zu kühlenden Flüssigkeit zu vermeiden. 
  • Sollten Sie das Leitungswasser in eine Karaffe füllen, ist es ratsam, diese vor jedem Gebrauch gut zu spülen und 20 Minuten in den Kühlschrank zu stellen. Nach dem Einfüllen das Wasser zuerst stehen lassen, damit ein eventuell vorhandener Chlorgeruch verfliegt. 
  • Um die Bakterienbildung zu verzögern, sollte zum Sport, zur Arbeit oder Schule mitgenommenes Leitungswasser in eine gut gespülte Trinkflasche aus Metall gefüllt werden. 

Leitungswasser trinken bedeutet auch den Geldbeutel schonen. Denn Wasser aus der Leitung ist 100 Mal preiswerter als gekauftes Mineralwasser. Beim Umstieg auf Leitungswasser lassen sich schnell pro Kopf ein paar hundert Euro jährlich sparen. 

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