Vorsicht beim Online-Shopping außerhalb der EU
Ein Schnäppchen online gemacht? Nicht immer ist das vermeintliche Schnäppchen so günstig wie gedacht. Kaufen Sie eine Ware außerhalb der EU, kommen zusätzliche Kosten hinzu.
Denn wenn Sie eine Ware außerhalb der EU kaufen, sind sie faktisch ein Importeur und müssen Zollgebühren und Mehrwertsteuer zahlen.
Inhaltsverzeichnis

Wenn ein Paket aus einem Land außerhalb der Europäischen Union nach Belgien versandt wird, muss die Post oder der Paketdienst das Produkt beim Zoll anmelden. Dieser unterzieht das Paket einer Sicherheitsprüfung, um sicherzustellen, dass das eingeführte Produkt zugelassen ist. Verbotene Waren, wie Waffen, gefälschte Artikel oder gewisse Medikamente, werden vom Zoll beschlagnahmt. Auch wenn die Ware den Sicherheits- und Gesundheitsanforderungen der EU nicht entspricht, kann der Zoll die Einfuhr verweigern.
Welche Kosten kommen auf mich zu?
Sobald die Lieferung genehmigt ist, kann das Paket verzollt werden. Das bedeutet, dass folgende Kosten in Rechnung gestellt werden:
Mehrwertsteuer:
Seit dem 1. Juli 2021 müssen Sie für jeden Kauf, unabhängig von seinem Wert, Mehrwertsteuer zahlen. Das sind in Belgien generell 21 %. Ist der Online-Shop registriert, wird die Mehrwertsteuer direkt berechnet. Bei einem nicht registrierten Shop wird sie vom Zoll berechnet.
Für die Berechnung der Mehrwertsteuer wird der Zollwert zuzüglich der Zollgebühren zugrunde gelegt. Der Zollwert ist die Summe des Rechnungswerts der Ware und der Versandkosten (und der eventuellen Versicherungskosten). Wenn keine Rechnung vorliegt, schätzt der Zoll diesen Wert ein.
Zollgebühren:
Für jeden Kauf, dessen Zollwert über 150 Euro liegt, werden Zollgebühren hinzugefügt. Das sind Steuern, die der belgische Zoll im Auftrag der Europäischen Union einzieht. Je nach Art der Ware wird ein Prozentsatz des Zollwerts berechnet.
Verbrauchssteuer:
Für bestimmte Waren wie Alkohol oder Tabak wird die Verbrauchssteuer hinzugefügt.
Verwaltungskosten:
Paketdienste oder die Post füllen die Zollformulare aus, kassieren bei der Lieferung die Mehrwertsteuer und die Zollgebühren und führen sie an die Behörden ab. Dafür verlangen sie eine Bearbeitungsgebühr.
Geringerer rechtlicher Schutz
Neben den Kosten, die die Einfuhr der Ware mit sich bringt, können auch nach Erhalt der Ware noch Kosten auf Sie zukommen. In der EU gilt ein 14-tägiges Widerrufsrecht und der Rückversand wird oft vom Verkäufer übernommen. Damit muss ich bei einem Kauf außerhalb der EU nicht rechnen. Zwar gibt es meist ein Recht auf Retoure, aber die Versandkosten sind fast immer zu Lasten des Käufers und das kann ziemlich teuer werden. Überprüfen Sie auch vor der Bestellung, unter welcher Bedingung Sie die Ware zurücksenden können.
Ist die Ware gar eine Fälschung, wird sie vom Zoll beschlagnahmt und vernichtet. Die Kosten dafür trägt der offizielle Markeninhaber. Dieser kann eine Entschädigung für den entstandenen Schaden von Ihnen verlangen, es sei denn, Sie können nachweisen, dass Sie die Waren in gutem Glauben gekauft haben, z. B. wenn auf der Website keine Marke genannt wird oder der Preis glaubwürdig ist.
Wie erkenne ich, woher der Shop kommt?
In manchen Fällen ist der Domain Name nicht aussagekräftig. Eine .be Website liegt nicht zwingend in Belgien. Um herauszufinden, wo Sie gerade einkaufen, sehen Sie sich das Impressum der Website an. Finden Sie im Impressum keine Adresse oder gibt es gar kein Impressum, sollten Sie auf keinen Fall auf dieser Website etwas bestellen.