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Shrinkflation

Sie haben die gleiche Chips-Tüte gekauft wie immer, aber Sie hatten den Eindruck, dass sie schneller leer war als sonst? Vielleicht hatten Sie größeren Hunger oder aber es handelt sich hier um „Shrinkflation“. Nie gehört? Die VSZ erklärt, worum es hier geht. 

Inhaltsverzeichnis

Shrinkflation“ ist ein Begriff aus dem Marketing. Hierbei wird die Portionsgröße von Konsumgütern verändert oder die Abfüllmenge verringert. Es handelt sich also um eine „versteckte Preiserhöhung“, denn für das gleiche Geld gibt es weniger Produkt. Der Begriff setzt sich aus dem englischen Wort „shrink“ (schrumpfen) und „Inflation“ zusammen. 

Angesichts der galoppierenden Inflation erfreut sich diese versteckte Preiserhöhung zunehmender Beliebtheit unter den Produzenten. Der Käufer bezahlt weiterhin den gleichen Preis, erhält aber weniger Produkt. 

  

Verteuerung von Rohstoffen 

Beim Gang zum Supermarkt brauchen wir nur auf den Kassenzettel zu blicken, um festzustellen, dass fast alles teurer geworden ist. Die höheren Preise für Rohstoffe betreffen die gesamte Lebensmittelindustrie: Kartoffeln, Öl, Getreide… 

Laut Test-Achats hat sich der Warenkorb, der sich aus 4000 Produkten zusammensetzt, innerhalb eines Jahres durchschnittlich um 4,5 % erhöht. 

Um diese Preissteigerung aufzufangen, haben die Erzeuger zwei Möglichkeiten: entweder sie erhöhen ihre Preise, was der Verbraucher direkt zu spüren bekommt oder sie verkaufen eine geringere Menge zum gleichen Preis, z. B. ein paar Blätter WC-Papier weniger pro Rolle, etwas weniger Waschmittel in der Flasche, ein paar Chips weniger in der Tüte etc.

In beiden Fällen steigt zwar der Kilopreis, aber der Verbraucher nimmt dies unterschiedlich wahr. Es geht hier um den psychologischen Effekt: Es tut weniger weh, wenn die Packung ein paar Gramm weniger enthält, als wenn der Preis um ein paar Cent steigt. Daher funktioniert diese Technik derzeit auch so gut. 

Oft bleibt die Verpackungsgröße dabei unverändert. Ein weiterer Grund, warum dem Verbraucher die Änderung nicht auffällt. 

  

Lohnt sich Shrinkflation? 

Das Time-Magazin hat versucht diese Frage anhand eines konkreten Beispiels zu beantworten. In den USA enthielt eine große Packung Lays Chips früher 283 g Chips (10 oz). Neuerdings sind es nur mehr 9,5 oz, d. h. etwa 14 Gramm weniger oder anders ausgedrückt 5-6 Chips weniger pro Tüte. Dies bringt dem Hersteller (Pepsi-Konzern) eine Einsparung von 21 Cent pro Tüte. Bei über 200 Millionen verkaufter Tüten pro Jahr bedeutet dies immerhin eine Ersparnis von über 50 Millionen Dollar!   

  

Legale Mogelpackung? 

Abgesehen von der Ersparnis, die der Hersteller mit dieser Technik erzielt, handelt es sich hierbei um ein vollkommen legales Verfahren. Natürlich muss das Etikett auf dem Erzeugnis angepasst werden, denn die Gewichts- oder Volumenangaben müssen stimmen, die Packungsgröße spielt dabei keine Rolle. Enthält die Chipstüte daher mehr Luft, ist dies vollkommen legal, solange die Etikettierung stimmt.  

 

Tipp

Prüfen Sie das Etikett. Vergleichen Sie beim Einkauf nicht nur die einzelnen Preise miteinander, sondern auch den Preis pro Kilogramm oder pro Liter.

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