Skip to content

Shrinkflation

Sie haben die gleiche Chips-Tüte gekauft wie immer, aber Sie hatten den Eindruck, dass sie schneller leer war als sonst? Vielleicht hatten Sie größeren Hunger oder aber es handelt sich hier um „Shrinkflation“. Nie gehört? Die VSZ erklärt, worum es hier geht. 

Inhaltsverzeichnis

„Shrinkflation“ bedeutet, dass die Portionsgröße von Konsumgütern verringert wird, ohne dass der Preis sinkt. Sie zahlen also den gleichen Preis, erhalten aber weniger Produkt. Der Begriff setzt sich aus „shrink“ (schrumpfen) und „Inflation“ zusammen.

 

Wie funktioniert Shrinkflation?

Aufgrund der steigenden Rohstoffpreise wird diese Methode immer häufiger angewendet. Statt die Preise zu erhöhen, verkaufen Hersteller weniger Produkt für den gleichen Preis. Um Preiserhöhungen zu verschleiern, benutzen Hersteller gerne Hinweise wie „neue Rezeptur“ oder „bessere Qualität“. Verpackungen werden kaum oder nur minimal geändert. Dann ist das Staunen beim Filme-Abend groß, wenn sich in der Chipstüte nicht mehr 200 Gramm, sondern nur noch 160 Gramm Chips befinden.

Um diese Preissteigerung aufzufangen, haben die Erzeuger zwei Möglichkeiten: entweder sie erhöhen ihre Preise, was der Verbraucher direkt zu spüren bekommt oder sie verkaufen eine geringere Menge zum gleichen Preis, z. B. ein paar Blätter WC-Papier weniger pro Rolle, etwas weniger Waschmittel in der Flasche, ein paar Chips weniger in der Tüte etc.

In beiden Fällen steigt zwar der Kilopreis, aber der Verbraucher nimmt dies unterschiedlich wahr. Es geht hier um den psychologischen Effekt: Es tut weniger weh, wenn die Packung ein paar Gramm weniger enthält, als wenn der Preis um ein paar Cent steigt. Daher funktioniert diese Technik derzeit auch so gut.

 

Wirtschaftlicher Aspekt

Ein Beispiel aus den USA: Eine große Packung Lays Chips enthielt früher 283 g, jetzt nur noch 269 g. Das spart dem Hersteller pro Tüte 21 Cent. Bei über 200 Millionen verkauften Tüten jährlich ergibt das eine Ersparnis von über 50 Millionen Dollar.

 

Legaler Aspekt

Abgesehen von der Ersparnis, die der Hersteller mit dieser Technik erzielt, handelt es sich hierbei um ein vollkommen legales Verfahren. Natürlich muss das Etikett auf dem Erzeugnis angepasst werden, denn die Gewichts- oder Volumenangaben müssen stimmen, die Packungsgröße spielt dabei keine Rolle. Enthält die Chipstüte daher mehr Luft, ist dies vollkommen legal, solange die Etikettierung stimmt.

 

Umweltaspekt

Eine Studie des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) zeigte, dass in Deutschland jährlich 1,4 Millionen Mülltonnen eingespart werden könnten, wenn auf überdimensionierte Verpackungen verzichtet würde. Diese verursachen nicht nur Ärger, sondern auch unnötige Abfälle und Treibhausgasemissionen.

Quelle: verbraucherzentrale.nrw

Tipp

Prüfen Sie beim Einkauf das Etikett und vergleichen Sie nicht nur die Preise, sondern auch den Preis pro Kilogramm oder pro Liter.

Mehr zu "Markt und Recht"