Alle herkömmlichen Unkrautvertilgungsmittel sind in Belgien für den Privatgebrauch verboten. Die VSZ sagt Ihnen, welche Alternativen es gibt.
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Keine Herbizide mehr für Hobbygärtner
Seit Dezember 2018 sind in Belgien alle herkömmlichen Unkrautvernichtungsmittel verboten und aus den Regalen verschwunden. Allerdings sind im Handel Biopestizide weiter erlaubt. Die Palette ist allerdings kleiner geworden. Die Mehrzahl der frei verkäuflichen Produkte ist zwar umweltverträglicher – sie enthalten organische Säuren wie zum Beispiel Essigsäure oder Pelargonsäure, aber sie sind auch wesentlich weniger wirksam. Darüber hinaus sind sie oft nicht billig.
Wenn Sie sie verwenden, ist es trotzdem wichtig, dass Sie die Sicherheitshinweise auf der Verpackung sorgfältig lesen und befolgen.
Welche Alternativen gibt es?
Das Unkraut von Hand zu entfernen ist die kostengünstigste Lösung. Es gibt jedoch auch noch einige andere Möglichkeiten.
Zum einen gibt es die thermischen Unkrautvernichter. Diese funktionieren entweder mit Strom oder mit Gas.
Die Hitze lässt die Zellen des Unkrauts platzen, so dass die Pflanze schließlich abstirbt. Thermische Unkrautvernichter mit Gas haben den Vorteil, dass sie auch für große Flächen geeignet und einfach in der Anwendung sind. Durch die hohen Temperaturen verbrennt das Unkraut schneller. Der Nachteil ist, dass die Gaskartuschen regelmäßig ersetzt werden müssen.
Elektrische Unkrautvernichter haben ein glockenförmiges Mundstück an der Lanze, mit dem heiße Luft auf einen Punkt konzentriert wird. Es gibt daher keine Flamme. Nachteil ist, dass man durch das Kabel eingeschränkt ist und bei größeren Flächen ein Verlängerungskabel erforderlich ist. Sie sind auch etwas weniger effizient als die Flammen eines Gasbrenners und die Unkrautbekämpfung ist zeitaufwendiger.
Der Nachteil von thermischen Unkrautvernichtern ist die Brandgefahr. Daher ist der beste Zeitpunkt für ihren Einsatz morgens, wenn sich Tau gebildet hat. Verzichten sollte man auf ihren Einsatz nach längeren Trockenperioden und bei starkem Wind.
Aber, ganz egal, für welche Möglichkeit Sie sich auch entscheiden, Sie sollten folgende Regel beachten: Entfernen Sie das Unkraut umweltfreundlich im Frühjahr, bevor sich die Samen bilden, und lassen Sie es nicht zu hoch wachsen. So haben Sie weniger Arbeit und sind länger vor unschönen Unkräutern in Ihrer Einfahrt, auf Ihrem Gartenweg oder Ihrer Terrasse geschützt.
Mulchen & Abdecken
Bedecken Sie den Boden zwischen Ihren Pflanzungen mit einer mindestens 5 cm dicken Schicht aus Holzhackschnitzeln, Laub oder Grasschnitt. Dadurch wird das Licht blockiert, Unkrautsamen keimen schlechter und das Wachstum von Unkraut wird gehemmt.
Das Verwenden von Unkrautvlies oder anderen Abdeckungen wie Stoffen oder Folien kann helfen, das Unkrautwachstum zu reduzieren. Genau wie beim Mulchen blockieren diese Materialien das Licht und verhindern das Durchdringen von Unkraut durch den Boden.
Die meisten Hausmittel, wie z. B. das Kochwasser von Kartoffeln oder Nudeln, Bleiche, Salz oder Essig funktionieren – wenn überhaupt - nur vorübergehend. Darüber hinaus unterscheiden sie nicht zwischen “Gut und Böse” und sind meist schädlich für Boden und Grundwasser.
Unkraut gar nicht erst entstehen lassen
Durch regelmäßige Pflege kann aber auch bereits verhindert werden, dass das Unkraut überhand nimmt. Gehen Sie jede Woche mit der Hacke, der Harke oder dem Spaten herum, um das wachsende Unkraut zu entfernen.
Bürsten Sie auch Ihre Terrasse, Ihren Weg oder Ihre Einfahrt regelmäßig, damit sich die Samen nicht in den Fugen absetzen, aus denen das Unkraut wachsen kann.
Das Wichtigste
- Herkömmliche Unkrautvernichtungsmittel dürfen in Belgien seit 2018 nicht mehr verkauft werden.
- Thermische Unkrautvernichter sollten möglichst nur im Frühjahr verwendet werden, solange sie keine Brandgefahr darstellen.
- Mulche und Abdeckvliese blockieren den Unkräutern das zum Wachsen nötige Licht.
- Durch regelmäßige Pflege kann die Unkrautbildung überhaupt verhindert werden.