Skip to content

  • pm-oa-cashpoint: © https://verbraucherschutzzentrale.be

Cashpoints nicht inklusiv genug

Obwohl der Zugang zu Bargeld ein wichtiger Bestandteil der Inklusion ist, möchte der Banksektor (allen voran die Großbanken) die Zahl der Geldautomaten in den einzelnen Filialen reduzieren, mitunter sogar ganz abschaffen. Stattdessen werden sogenannte Cash-Punkte errichtet. Die Verbraucherschutzzentrale sieht diese „Cashpoints“ jedoch nicht als ausreichende Alternative. 

Inhaltsverzeichnis

Was sind Cash-Punkte? 

BNP Paribas Fortis, ING, Belfius und KBC haben das Konzept der Cash-Punkte erarbeitet, welches sie wie folgt bewerben: 

  • Ein neues und neutrales Geldautomatennetz für einen besseren Zugang zu Bargeld, welches für alle, auch für Personen mit eingeschränkter Mobilität oder Sehvermögen, eine gute Zugänglichkeit bietet. 
  • Die Cash-Punkte befinden sich in geschlossenen Foyers von Gebäuden, an Fassaden und in Kiosken. Alle Standorte erfüllen strenge Sicherheitsstandards. 
  • Errichtet werden diese Cash-Punkte da, wo sie wohl am meisten gebraucht werden: Einkaufszentren, Shoppingmeilen, Marktplätzen, Kneipen- und Restaurantvierteln usw.

 

Sind diese Cash-Punkte wirklich so vorteilhaft wie beworben?  

Nicht wirklich: 

  • Der Verbraucherschutzzentrale VoG. liegen Beschwerden vor, dass ältere Personen die Türe nicht öffnen können oder Rollstuhlfahrer (also Personen mit eingeschränkter Mobilität) nicht in der Lage sind, in den Innenraum der Cash-Punkte zu gelangen. Somit sind die Cash-Punkte nicht wie angekündigt, für alle Personen zugänglich. Je nach Wohnort, sind diese Personen entweder auf Hilfe Dritter angewiesen oder werden durch dieses System verpflichtet, in andere Ortschaften zu fahren, um dort an ihr Geld zu kommen. 
  • Auch hier wurde der Verbraucherschutzzentrale schon gemeldet, dass freistehende, sich mitten auf dem Parkplatz befindende Cash-Punkte alles andere als strenge Sicherheitsstandards erfüllen. Man fühle sich nicht wohl bei dem Gedanken, dort Geld abzuheben. Selbst die sich in Innenräume befindenden Geldautomaten bieten nicht genug Diskretion und Sicherheit. Für den oder die Wartenden ist jede Transaktion der Person am Geldautomaten leicht einsehbar. 
  • Geschäfte sowie Restaurants ziehen inzwischen fast alle die bargeldlose Zahlung (Kartenzahlung oder Payconiq) der Zahlung mit Bargeld vor. Auch die auf den Parkplätzen aufgestellten Parkautomaten akzeptieren mehr und mehr Kartenzahlung.  

Banken sind eine wichtige Säule der Wirtschaft des Landes, spielen eine entscheidende Rolle im täglichen Leben der Bürger. Wenn es um finanzielle Ziele oder komplexe Finanzentscheidungen geht, ist für viele Menschen ein persönliches Gespräch, am besten immer mit dem gleichen Ansprechpartner, sehr wichtig. Aber eben auch, wenn der Kunde Schwierigkeiten bei der Bedienung des Geldautomaten hat. 

Durch das Einrichten dieser Cash-Punkte ist Letzteres nicht mehr möglich. Banken sind ein essentieller Dienstleister (u.a.) für einen Großteil der belgischen Bevölkerung – doch die Inklusion lässt stark zu wünschen übrig.

 

Was kann ich für eine gerechteres Angebot tun? 

Einige Organisationen (darunter auch Testachats) haben eine Petition ins Leben gerufen, die den Zugang zu Geldautomaten für alle garantieren möchte. Die Petition soll die weitere Entfernung von bereits bestehenden Geldautomaten verhindern. Wer das Projekt unterstützen möchte, kann dies unter folgendem Link tun: https://www.soscash.be/de 

News der VSZ