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Gefälschte Rechnungen – bald nicht mehr möglich?

Herr L. meldete sich bei unserer Beratungsstelle: Er hatte eine neue Heizungsanlage bestellt. Der Installateur lieferte das Material Ende Mai. Die Montage war im August vorgesehen. Für das gelieferte Material erhielt Herr L. eine Rechnung über 9.010 Euro per E-Mail, die er bald bezahlte. Einige Wochen später erhielt er eine Mahnung. Herr L. sandte dem Unternehmen den Zahlungsbeleg, doch dieses teilte ihm mit, dass er auf eine falsche Kontonummer gezahlt hatte.

Inhaltsverzeichnis

Was war passiert?

Es stellte sich heraus, dass das E-Mail-Postfach gehackt wurde, der Betrüger die E-Mail abgefangen, die Kontonummer geändert und sie unter Verwendung der E-Mail-Adresse des Installateurs als Absender zurückgeschickt hatte.

Herr L. wandte sich an seine Bank, doch er konnte sein Geld nicht zurückerhalten, da das betrügerische Konto längst leergeräumt wurde.

Gefälschte Rechnungen können sowohl per Post als auch per E-Mail versandt werden. Entweder fangen die Betrüger die Post-Rechnungen ab, indem Sie sie aus den roten Briefkästen der Post, aus dem Unternehmen selbst oder aus den Briefkästen von Haushalten entnehmen. Oder die Betrüger dringen in das IT-System des Unternehmens ein, um an die Rechnungen zu gelangen.

Die Kontonummer der Originalrechnung wird abgeändert und dem Adressaten zugestellt, der nichtsahnend dem Betrüger das Geld überweist.

Meist handelt es sich bei diesen Rechnungen um einmalige hohe Zahlungen, wie bei Herrn L. Die Betrüger zielen sowohl auf Privathaushalte als auch auf Unternehmen ab.

 

Wie kann ich mich schützen?

Gefälschte Rechnungen sehen oft genauso aus wie Originalrechnungen. Nur die Kontonummer ist anders. Wichtig ist also: Ehe ich eine Rechnung zahle, muss ich mich vergewissern, dass es sich um die richtige Kontonummer handelt. Dies kann ich tun, indem ich sie mit der auf dem Bestellschein oder der offiziellen Website des Lieferanten angegebenen Kontonummer vergleiche. Im Zweifelsfall sollte ich das Unternehmen unter einer mir bekannten Nummer anrufen. Vorsicht: Die Telefonnummer auf der Rechnung könnte auch gefälscht sein!

 

Was tun, wenn ich eine gefälschte Rechnung bezahlt habe?

Wenn Sie eine gefälschte Rechnung bezahlt habe, sollten Sie so schnell wie möglich Ihre Bank kontaktieren. Diese wird die Bank der Betrüger auffordern, den Betrag zurückzuerstatten. Wird der Betrug jedoch zu spät entdeckt und das Geld wurde bereits abgehoben oder auf ein ausländisches Konto überwiesen, kann es nicht mehr über die Bank zurückerhalten werden.

Melden Sie den Vorfall bei ConsumerConnect: consumerconnect.be >>> und der Polizei. Wenn die Täter identifiziert werden können, wird der Fall an die Justiz weitergeleitet.

 

Was geschieht mit der offenen Rechnung?

Herr L. musste in den sauren Apfel beißen und den Betrag nochmals zahlen.

Sowohl Herr L. als auch das Unternehmen sind Opfer der Betrüger. Grundsätzlich muss Herr L. den Verkäufer noch bezahlen. Dem Verkäufer steht es natürlich frei, ihm entgegenzukommen. Wenn er sich weigert, die Rechnung zu bezahlten, muss ein Richter entscheiden.

 

IBAN-Check: Rechnungsbetrug bald nicht mehr möglich?

Bisher sind Banken nicht verpflichtet, zu prüfen, ob die Kontonummer und der Name des Empfängers überstimmen. Diese Sicherheitslücke nutzten die Betrüger.

Ab Oktober wird sich das ändern: Alle Banken in Belgien und den Mitgliedsländern des SEPA-Raums werden bei Überweisungen mitteilen, ob die IBAN-Kontonummer mit dem Namen des angegebenen Empfängers übereinstimmt.

In Belgien werden die Kunden anhand eines Farbcodes (grün, orange, rot) oder einer Benachrichtigung in ihrem Internet- oder Mobile-Banking-Bereich über die Zuverlässigkeit der Übereinstimmung zwischen dem Namen des Empfängers und der angegebenen IBAN-Kontonummer informiert. 

Die IBAN-Prüfung funktioniert aber nur dann, wenn Sie die Kontonummer, auf die die Überweisung erfolgen soll, selbst eingeben. Wenn Sie einen QR-Code scannen, um eine Überweisung zu tätigen, ist die IBAN-Prüfung nicht aktiv.  

Trotz IBAN-Check bleibt also Vorsicht geboten:  Eine manuelle Überprüfung durchzuführen ist immer besser, als das Risiko einzugehen, Geld an den falschen Empfänger zu senden.

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