Aus Sicht des Verbraucherschutzes ist das geplante Mercosur-Abkommen ein zweischneidiges Schwert. Einerseits verspricht es günstigere Produkte und eine größere Auswahl im europäischen Binnenmarkt. Verbraucherinnen und Verbraucher könnten also zunächst von sinkenden Preisen profitieren.
Andererseits dürfen wir nicht übersehen, dass Handelsabkommen dieser Größenordnung immer auch Qualitäts- und Sicherheitsfragen berühren. Für uns ist zentral: Alle Lebensmittel- und Produktimporte aus den Mercosur-Staaten müssen uneingeschränkt den europäischen Standards in Bezug auf Lebensmittelsicherheit, Pestizidrückstände und Tierschutz entsprechen. Das Abkommen darf keine Hintertür öffnen, die unsere hohen Verbraucherschutzstandards aushöhlt.
Darüber hinaus geht es nicht nur um Preise, sondern auch um Transparenz und Nachhaltigkeit. Verbraucherinnen und Verbraucher wollen wissen, unter welchen Bedingungen ihre Produkte hergestellt werden – ob Regenwald abgeholzt, Pestizide in großem Umfang eingesetzt oder Arbeitsrechte missachtet wurden. Hier braucht es klare Nachweispflichten, eine wirksame Kontrolle sowie Sanktionen, wenn Standards verletzt werden.
Wir fordern daher, dass Verbraucherschutz nicht nur ein begleitendes Thema bleibt, sondern im Zentrum der Umsetzung dieses Abkommens steht. Freihandel darf nicht dazu führen, dass Umwelt- und Sozialstandards auf dem Rücken von Verbraucherinnen und Verbrauchern, Landwirten oder Beschäftigte in Südamerika ausgehöhlt werden. Ein modernes Handelsabkommen muss auch ein Abkommen für faire, sichere und nachhaltige Produkte sein.
