Wer seine Zahlungen nicht vergessen und lästige Mahnkosten vermeiden möchte, wählt statt der Überweisung lieber den Dauerauftrag oder das Lastschriftverfahren. Doch welche Zahlungsweise eignet sich für welche Rechnungen? Wo liegt der Unterschied?
Inhaltsverzeichnis

Das Lastschriftverfahren
Mit einem Lastschriftverfahren, auch Einzugsermächtigung oder Domizilierung genannt, erlauben Sie Ihren Lieferanten, den Rechnungsbetrag automatisch von Ihrem Bankkonto abzubuchen. Eine Lastschrift eignet sich für wiederkehrende Rechnungen, deren Betrag aber ändern kann. Als Beispiel kann man hier, den Strom- oder Wasserversorger oder den Internetanbieter anführen. Auch einmalige Rechnungen können mit dem Lastschriftverfahren gezahlt werden. Wenn bei der Abbuchung jedoch nicht genug Geld auf Ihrem Konto ist, entstehen schnell Rücklastschriftgebühren, die zusätzlich Ihr Budget belasten können – daher lohnt es sich, den Kontostand regelmäßig zu prüfen.
Bis 2014 beauftragte der Kunde seine Bank, eine Lastschrift für die Zahlung von Rechnungen bestimmter Lieferanten zu nutzen. Jetzt ist es der Lieferant, der die Lastschrift verwaltet. Dafür benötigt er Ihre Unterschrift. Damit eine Lastschrift, die am Telefon vereinbart wird, gültig ist, benötigt der Lieferant die ausdrückliche Zustimmung des Kunden, zum Beispiel durch die Versendung eines Codes per SMS oder die Itsme Anwendung. Es ist auch möglich, die Einzugsermächtigung über das Online-Kundenkonto des Lieferanten zu erteilen. Um die Einzugsermächtigung zu widerrufen, wenden Sie sich ebenfalls an den Lieferanten.
Um böse Überraschungen zu vermeiden, können Sie von Ihrer Bank verlangen, dass sie nur von bestimmten Gläubigern eine Einzugsermächtigung ausführt. Oder Sie legen bei Ihrer Bank einen Höchstbetrag und/oder die Häufigkeit der Einzüge fest.
Was kann ich tun, wenn ich mit einer Zahlung nicht einverstanden bin?
Wenn der Kunde mit einer Lastschriftzahlung nicht einverstanden ist, hat er 8 Wochen Zeit, um bei der Bank die Rückerstattung zu beantragen.
Wenn der Kunde der Meinung ist, dass die Lastschrift betrügerisch, also ohne seine Erlaubnis, ausgeführt wurde, verlängert sich diese gesetzliche Frist auf 13 Monate. Informieren Sie Ihre Bank darüber, dass eine unberechtigte Zahlung erfolgt ist und keine gültige Einzugsermächtigung vorliegt. Ihre Bank wird dann die Bank des Gläubigers um eine Kopie des Mandats bitten und dessen Gültigkeit prüfen.
Achtung! Ein Antrag auf Rückerstattung bedeutet nicht, dass Sie Ihren Lieferanten nicht bezahlen müssen, wenn Sie bereits Dienstleistungen oder Produkte erworben haben.
Was sind die Vorteile eines Dauerauftrags?
Wenn Sie regelmäßig den gleichen Betrag an dieselbe Person oder Institution überweisen müssen, zum Beispiel für die Miete Ihrer Wohnung, für einen Kredit oder einen Ratenzahlungsplan, können Sie Ihrer Bank einen Dauerauftrag erteilen. Ihre Bank überweist dann einen festen Betrag zu einem von Ihnen festgelegten Zeitpunkt. Es handelt sich um eine automatisierte Überweisung, die wöchentlich, monatlich oder jährlich erfolgt. So vermeiden Sie Rückstände, die schnell zu Schulden führen können.
Sie erteilen der Bank den Auftrag. Der Gläubiger hat keinen Einfluss darauf.
Der Dauerauftrag kann über das Online-Banking oder in der Bankfiliale eröffnet und auch wieder beendet werden. Sie können auch die Dauer bestimmen, also bis wann der Dauerauftrag erfolgen muss. Praktisch ist dies zum Beispiel bei einem Ratenzahlungsplan, der ab einem bestimmten Datum getilgt ist. Überprüfen Sie regelmäßig, ob der Dauerauftrag noch aktuell ist – besonders bei Änderungen im Vertrag oder nach Ende einer Ratenzahlung. So verhindern Sie unnötige Ausgaben.
Aber Vorsicht! Eine Zahlung im Rahmen eines Dauerauftrags ist unwiderruflich: Wie bei Überweisungen ist es nicht möglich, die Zahlung rückgängig zu machen.